15. Oktober 2024

Young Leaders Kongress in Berlin

HGÖ-Team vor Ort

Vom 21. bis 23. September 2024 verbrachten engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland ein spannendes Wochenende in Berlin. Auf dem Kongress von young leaders standen Recherchieren, Debattieren und Reflektieren auf dem Programm. Auch Ana-Maria Bogdan (Schülersprecherin), Julia Voss und Tarik Pajic (Schülersprecher) vom Hohenlohe-Gymnasium Öhringen waren dabei.

Die young leaders GmbH ist ein bekanntes Unternehmen in Deutschland, das überparteiliche Bildungsveranstaltungen für junge Menschen anbietet. Ziel ist es, Jugendliche im Alter von 15 bis 21 Jahren zu fördern, die sich ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel in der SMV (Schülermitverantwortung), und bereits erste Führungsverantwortung übernehmen. Die Veranstaltungen bieten eine Plattform für den Austausch mit Experten, Workshops und Trainings, um die zukünftigen Führungskräfte von morgen zu entwickeln.

Ana, Julia und Tarik reisten am Freitagabend nach Berlin. Nach einem leckeren Berliner Döner ging es zum Check-In ins Hotel am Alexanderplatz. Am nächsten Morgen starteten sie voller Energie in den Kongress, wo sie an spannenden Workshops teilnahmen und sich mit anderen engagierten Jugendlichen austauschten. Die drei Tage waren geprägt von intensiven Diskussionen, neuen Erkenntnissen und vielen neuen Freundschaften.

Weiter ging es am Samstagmorgen. Die 100 Jugendlichen aus ganz Deutschland diskutierten zunächst über Nachhaltigkeit und Mobilität. Es wurde deutlich, dass wir alle nachhaltig leben müssen, um die Fähigkeiten zukünftiger Generationen nicht zu gefährden. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökonomie (Wirtschaft), Ökologie (Umwelt) und Soziales – wurden ausführlich besprochen.

Im zweiten Vortrag von Dr. Guido Heinen, einem Mitarbeiter für Kommunikation des Deutschen Bundestages, wurde betont, dass alles, was wir im Internet konsumieren, unsere Lebenszeit ist. Nachrichten und Bilder verbreiten sich schneller als je zuvor, und es wurde auf die Gefahren von Fake News (falsche Nachrichten) und oberflächlichem Lesen im Netz hingewiesen. Nachrichten und Statistiken werden oft gekürzt oder „geschönt“. Daher ist es besonders wichtig, immer auf die Quellen und deren Seriosität zu achten. Die Fragen „Was ist Fake News?“ und „Wer entscheidet das?“ wurden diskutiert. Es gibt kein Ministerium, das dies kontrolliert, und wir möchten wahrscheinlich auch keins haben, da Meinungs- und Pressefreiheit fundamentale Rechte sind. Es liegt an uns, zu entscheiden, was wir konsumieren und welche Medien wir für verantwortungsvoll halten. Die Wahrheit kann oft subjektiv sein und von verschiedenen Perspektiven abhängen.

Nach vielen neuen Erkenntnissen ging es zum Mittagessen, wo Zeit war, sich auszutauschen und andere Meinungen zu hören.

Nach dem Essen wurden wir in kleinere Gruppen eingeteilt. Julia arbeitete in der Redaktion „Zeitung“ und durfte mit ihrer Gruppe interessante Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft befragen und darüber in der Kongresszeitung schreiben. Ana und Tarik arbeiteten in der Redaktion „TV“ und durften verschiedene Akteure interviewen und daraus eine Reportage machen. An unserer Seite hatten wir unter anderem den Chefreporter des Bayerischen Rundfunks, Stephan Mayer. Er gab uns wichtige Tipps, wie man eine Reportage dreht. Ein Kamera- und Tonteam stand uns zur Verfügung. Als alles gedreht war und die TV-Redaktion ihre Arbeit beendet hatte, ging es für Ana und Tarik in eine Pause, während Julia mit ihrem Team weiter schrieb. Der Samstagnachmittag war intensiv, und alle standen unter Zeitdruck, da die Reportage und die Zeitung noch am selben Tag fertig sein mussten.

Am Abend wurde die Reportage gezeigt. Das Team und die Organisatoren waren zufrieden, da die Qualität auf hohem Niveau war. Die Zeitung wurde am kommenden Morgen veröffentlicht und uns ausgeteilt. Anschließend hatten wir Zeit zur freien Verfügung.

Ausgeruht und voller Energie starteten wir am Sonntag mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag. Einige von uns besuchten anschließend individuell den Gottesdienst.

Auf der Agenda stand zunächst eine Feedback-Runde mit Experten. Wir gingen das Material noch einmal durch und analysierten es gründlich. Die Expertise der Journalisten half uns dabei, zu erkennen, was gut gelungen war und was noch verbessert werden konnte.

Anschließend versammelten wir uns wieder im großen Saal für den letzten Vortrag. Ein Jurist sprach über autonomes Fahren und künstliche Intelligenz (KI). Dabei stellte sich die Frage, ob diese Technologien eine revolutionäre Chance oder ein unkalkulierbares Risiko darstellen. Er erklärte, dass schwache KI auf konkrete Anwendungsbereiche spezialisiert ist und möglichst fehlerfrei arbeitet, wie zum Beispiel bei der Texterkennung, Spracherkennung, Bilderkennung und Navigation. Starke KI hingegen hat eine breite Befähigung, kann eigenständig und universell lernen und agiert menschenähnlich. Der Vortrag betonte auch, dass jedes Leben unendlich wertvoll und nicht quantifizierbar oder abwägbar ist. Dies basiert auf dem Menschenwürdeprinzip (Art. 1 I GG). Zudem gilt der Vorrang der Passivität: Niemand muss sein Leben für andere opfern, wenn er nicht in unmittelbarer Gefahr ist. Es war ein tiefgründiger Vortrag und auch der letzte des Kongresses.

In der Eile machten sich die meisten schnell auf den Weg zum Hauptbahnhof, um abzureisen. Wir HGÖler hatten noch etwas Zeit bis zur Abfahrt unseres Zugs und konnten uns noch in der Innenstadt amüsieren.​Die drei Tage waren geprägt von intensiven Diskussionen, neuen Erkenntnissen und vielen neuen Freundschaften.


Tarik Pajic

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