Religion

Was kann und soll ich glauben? In einer Welt, die immer mehr durch Globalisierung und Pluralisierung gekennzeichnet ist, rückt der Religionsunterricht diese Frage der Schüler*innen in den Fokus. Glaubensfragen wirken sich unmittelbar auf die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen aus und werfen weitere Fragen auf. Dazu gehören zum Beispiel die Fragen „Wer bin ich?“, „Wo komme ich her?“ und „Wo gehe ich hin?“

Es ist deshalb nicht nur erforderlich, verschiedene Glaubensvorstellungen darzustellen. Es kommt auch darauf an, existenzielle Fragen zu diskutieren und darüberhinausgehend mögliche Antworten auf diese Fragen aufzuzeigen. Nur so können sich Kinder und Jugendliche konkret mit der Frage auseinandersetzen, was sie glauben können. So wachsen die Schüler*innen zu gereiften Persönlichkeiten heran, die auch in der Lage sind, einen interreligiösen Dialog zu führen. 

Fragen nachgehen und Antworten suchen ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Unterrichts. Des Weiteren findet der Religionsunterricht immer unter Bezug auf aktuelle gesellschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse statt. Ethische Fragen werden dabei diskutiert und durchdacht, damit die Schüler*innen einen eigenen Standpunkt entwickeln können. Hierbei sind uns gegenseitige Wertschätzung, die Friedensförderung und das Thema „Gerechtigkeit“ wichtig.

Es geht aber nicht nur darum, über den christlichen Glauben sowie über andere Religionsgemeinschaften Bescheid zu wissen und sich zu positionieren. Vielmehr geht es auch darum Glauben in der Schulgemeinschaft zu leben. 

Somit ist es Aufgabe der Religionslehrer*innen auch Angebote zu machen, die Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihren Glauben in der Schule aktiv leben zu können. Dazu gehören unserer Gottesdienste, die Tage der Orientierung oder Prüfungssegen, der Schüler-Bibelkreis usw. Außerdem unterstützt die Fachschaft Religion die Schulseelsorge am HGÖ. 

Auch außerhalb der Schule ermöglichen wir Begegnungen mit Orten und Menschen. So gehören unter anderem eine Kirchenbegehung, der Moscheebesuch und der Kontakt zur jüdischen Gemeinde zum Religionsunterricht. Immer wieder laden wir Experten, wie z.B. die Mitarbeitenden des Hospizdienstes, zu speziellen Themen in unseren Unterricht ein, um von ihnen aus erster Hand Informationen zu erhalten. 

Nicht zuletzt nimmt sich der Religionsunterricht Zeit für aktuelle Themen des Schulalltags, wie Freundschaft oder Mobbing, und schult die Schüler*innen hinsichtlich eines respektvollen Umgangs miteinander.


Die Fachschaft Religion, Mai 2020