Am 20.4. war Frau Bartenschlager, Mutter von Julian und als Zuverlässigkeitsingenieurin bei Bosch (Abstatt) beschäftigt, zu Besuch in der 5b.
Sie stellte den Kindern im Rahmen der Klassenlehrerstunde ihren persönlichen beruflichen Werdegang, den Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik, das Unternehmen Bosch sowie ihre aktuelle Tätigkeit als Zuverlässigkeitsingenieurin vor.
Frau Bartenschlager, die ihr Abitur am HGÖ gemacht hat, damals BK als Leistungskurs bei Frau Ernst belegt hatte, begann ihren Vortrag damit, dass sie aus einer Familie mit einerseits Künstlern und andererseits Bauingenieuren stammt. Nachdem sie ihr Abitur bestanden hatte, wollte sie sich zunächst an der Kunstakademie bewerben. Dann aber begann sie doch das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart, das so zeitaufwendig war, dass sie es nicht mehr schaffte, nebenher eine Mappe zur Bewerbung an der Kunstakademie zusammenzustellen.
Luft- und Raumfahrttechnik ist ein Studiengang, den nur sehr wenige Frauen wählen. Unabhängig davon erklärte sie den Kindern, warum sie es grundsätzlich wichtig findet, dass man als Frau einen eigenen Beruf hat und auch ausübt: Man (Frau) brauche keinen Partner, der gut verdient, man könne mehr entscheiden und man sei viel freier.
Sie erläuterte den Kindern, dass sie nicht als Luft- und Raumfahrttechnikerin arbeiten wollte, weil man hier vorwiegend im militärischen Bereich tätig, vielleicht auch an der Herstellung von Produkten beteiligt sei, die dann in (aktuellen) Konflikten eingesetzt würden. Ihr persönlich sei es aber ein Anliegen, im zivilen Bereich zu arbeiten.
Vor diesem Hintergrund hat sie mit dem traditionsreichen Unternehmen Bosch (1886 gegründet) „ihre“ Firma gefunden. Die Robert Bosch GmbH, die weltweit 420.000 Mitarbeiter beschäftigt (zum Vergleich: das HGÖ besuchen etwa 1200 SchülerInnen), entwickelt nämlich keinerlei militärische Produkte.
Nachdem Frau Bartenschlager der 5b das Tätigkeitsfeld ihres aktuellen Berufs als Zuverlässigkeitsingenieurin näher gebracht hatte, konnten die Kinder selbst tätig werden. Mit dem Hinweis „Kinder sind perfekte Tester“ prüften diese nun, nach wie vielen Rotationen eine Büroklammer kaputt geht. Während die eine Hälfte der Klasse die Büroklammer nur um 90⁰ auf- und zu bog, testete die andere Hälfte der Klasse die Belastbarkeit einer Büroklammer, wenn man sie um 180⁰ auf- und zu biegt.
Die SchülerInnen der 5b hatten sich durch die Ausführungen von Frau Bartenschlager am Ende nicht nur ein erstes Mal mit dem Thema Berufs- und Studienorientierung auseinandergesetzt, sie erkannten auch die Nützlichkeit verschiedener Unterrichtsfächer in der Schule: Die grafische Darstellung des Mittelwerts davon, wann eine Büroklammer kaputt geht, so etwas Ähnliches hatten sie doch gerade in Mathe besprochen, und Französisch, das wissen sie nun, ist in der Luft- und Raumfahrttechnik eine ganz wichtige Sprache.
Liebe Frau Bartenschlager, ganz herzlichen Dank für ihr Engagement!!!
Petra Lauser, April 2023