8. Mai 2023

Eltern als Berufsexperten

Frau Genuss – Architektin

Am Freitag, den 5.5.2023 war Frau Gneuß, die Mutter von Matti, in der 5a, um den Kindern das Berufsfeld Architektur und ihre Tätigkeit als Architektin vorzustellen.

Die SchülerInnen der 5a hatten gleich zu Beginn eine Menge Ideen, was man braucht, um ein Haus zu bauen – das reichte von Pläne erstellen über Geld, bis hin zu Mathekenntnissen. Frau Gneuß erklärte, dass Mathe vor allem für die statische Planung eines Hauses wichtig sei und ergänzte Aspekte, auf die die Kinder von sich aus nicht gekommen waren, die aber auch eine wichtige Rolle spielen: Brandschutz, Barrierefreiheit, Bodengutachten und gegebenenfalls Anhörungen in Widerspruchsfragen, die aber eigentlich nur dann bedeutsam sind, wenn irgendwelche Vorgaben nicht eingehalten wurden.

Frau Gneuß beschrieb den Kindern ihre Tätigkeit als Architektin an einem konkreten Bauvorhaben, das natürlich anonymisiert war. „Ein Architekt kennt sich mit allem ein bisschen aus, hat aber für alle Bereiche Fachplaner“, erklärte sie den Kindern und ergänzte, dass ein(e) Architekt(in) vor allem mit der Koordination der verschiedenen Aufgaben beim Hausbau beschäftigt sei.

Sie zeigte den SchülerInnen der 5a nicht nur Fotos eines konkreten Bauvorhabens, auf denen die Stationen von der Gewerkung / des Rohbaus, bis hin zu den unterschiedlichen Phasen der Entstehung des Bade- und Wohnzimmers, des unverputzten Gebäudes und des schließlich fertigen Gebäudes zu sehen waren.

Bevor die Kinder dann selber tätig werden durften, hatten sie noch eine Menge Fragen: Stellen Architekten immer sehr hohe Rechnungen?, Warum ist Bauland so teuer geworden?, Warum sind Fertighäuser günstiger und warum gibt´s diese zu einem Festpreis? 

Die Kinder brachten ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema ein. E. fragte beispielsweise, ob es 1750, dem Jahr, in dem das Haus, in dem er mit seiner Familie wohnt, erbaut wurde, auch schon Architekten gegeben habe. M. erzählte, dass sie aus dem Haus, in dem sie bislang wohnen, ausziehen müssen, dass aber alles so teuer sei und sie sich jetzt für ein Fertighaus entschieden hätten. L. merkte an, dass sein Großvater und sein Vater ihr Haus weitgehend selbst gebaut hätten, man eben auch auf einen Architekten und einige Handwerker verzichten könne.

Und dann erstellten die Kinder eigene Modelle für ein Wohnhaus, planten die Anordnung der Zimmer und deren Ausstattung in „ihrem“ Haus.

Wollen die SchülerInnen der 5a nun später einmal Architekten werden?

T. will das auf jeden Fall. Sie meint: „Ich will schon seit der 2. Klasse Architektin werden. Ich kann kreativ sein, habe Ideen für Häuser im Kopf. Nachdem ich jetzt aber weiß, dass man genau lernen muss, wie man Häuser plant, finde ich das ein bisschen anstrengend.“ 

Die Jungs J. und E. erklären auf Nachfrage, dass ihr beider Traumberuf Ingenieur sei, dass sie aber, nachdem sie jetzt Frau Gneuß zugehört hätten, Architektur schon auch interessant fänden.

Viele in der 5a wissen natürlich noch gar nicht, was sie einmal machen möchten. Sie finden aber die Berufsvorstellung von Frau Gneuß toll, weil das einmal was anderes und auf jeden Fall besser als Deutschunterricht ist. Das eigene Gestalten hat der 5a auch Spaß gemacht.


Ls, Mai 2023

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