Begonnen hat es am heiligen Abend, ein Spähtrupp wagte sich vor bis zum Gipfel und fand dort Fußspuren derer, die sie Feinde nannten. Es folgte ein Feuergefecht und die totale Eskalation.
Was sich anhört wie der Vorspann zu einem albernen Spiel, löst eine Schlacht um Zentimeter aus, die dem Hartmannsweilerkopf im Elsass die Beinamen Menschenfresser und Berg des Todes einbrachte. Heute, 104 Jahre nach Beginn des ersten Weltkriegs, der den Rahmen lieferte für die gut ein Jahr andauernde Schlacht, lässt sich noch immer begehen und erfahren, welche Spuren der Krieg in der Landschaft hinterlassen hat. Das Schlachtfeld trägt noch, unter der Decke einer jungen Vegetation, die Narben der Schützengraben.
Diese zu ertasten machte sich die 9c auf, besuchte im neuen Historial einen manifesten Versuch, auf der Brache überkommene Feindschaften, neue Freundschaft zu errichten. Dass Vergangenes nicht einfach ‚vorbei‘ ist, ließ sich mit technischen Mitteln in Gestalt der augmented reality zeigen. Eine GPS-gestützte App spielt Augenzeugenberichte und Bildmaterial vor Ort ein, lässt uns beinahe eine Zeitreise vollbringen.
So ist die Exkursion eindrücklich zu Ende gegangen. Und verzeiht – fast ganz – eine sehr lange Fahrt.
9c auf „Roche Sermet“, Zentraler Bunker für die französischen Einheiten. Blick auf den „Grand Ballon“.
Ein Unterstand im Graben, die Enge am eigenen Leib erfahren.
Das Tryptichon des Krieges: Gipfel des Hartmannsweilerkopfs (Schlachtfeld und Standort), Blick auf Soldatenfriedhof und Nationale Gedenkstätte.
Der ganze Berg ist über- und durchzogen von Schützen- und Verbindungs- gräben.
Mobile Bunker der französischen Einheiten bieten Platz für einen Soldaten und ein Funkgerät. Zur Übermittlung von Informationen von der Frontlinie in die Zentrale.
Hsh, Juli 2018