24. Juli 2024

Lysistrate

Eine Komödie aus dem antiken Griechenland klingt irgendwie weder zeitgemäß noch allzu sehr belustigend, doch die Theater-AG von Katja Giehl hat das absolute Gegenteil bewiesen und den Saal zum Toben gebracht.

Gekonnt inszeniert, mit zeitgenössischen Witzen verfeinert und hier und da etwas entschlackt, verwandelte sich die Theater-AG in eine Gruppe von Griechinnen und Griechen: Die Frauen, angeführt von der gewieften Lysistrate, lehnen sich gegen ihre kriegstreibenden Männer auf und reißen die Macht an sich. Das Schauspiel, die Spezialeffekte, die Musik und die Regie: Alles war mehr als beeindruckend.

An drei Tagen spielten zwei Besetzungen und es war wirklich nicht einfach zu entscheiden, wer welche Rolle besser gespielt hatte, denn alle waren wirklich fantastisch. Ob nun Sina Steinwedel oder Paula Blachut die starke Frau Lysistrate verkörperten: Beide machten es auf ihre Art und Weise, aber gleichermaßen gut. Ebenso anders, aber beide grandios waren Fortunato Dal Molin und Johanna Graßmann, die den Ratsherren spielten. Fortunato wirkte herrlich hysterisch, und Johanna Graßmann machte es mir mit ihrem überragenden Mimik- und Gestenspiel als Fotograf sehr schwer, da mich ihr witziges Schauspiel so sehr zum Lachen brachte, dass die Bilder oft verwackelten.

Doch nicht nur diese vier, auch alle anderen brachten das gesamte Publikum zum Lachen und am ersten Abend gab es aufgrund der großartigen Performance so viel Szenenapplaus, dass Katja Giehl am zweiten Tag um etwas Zurückhaltung bitten musste, da die Schauspieler*innen sonst ihren Einsatz verpassen würden. Natürlich sollten auch die Souffleusen, die Designer*innen und Techniker*innen nicht vergessen werden. Danke für diesen unvergesslichen Abend!