Wie so vieles andere konnte dieses Jahr weder die Infoveranstaltung für die zukünftigen Fünftklässler noch die traditionelle Führung durch die Gebäude des HGÖ wie gewohnt stattfinden. Es lag nahe, alternativ dazu das HGÖ filmisch zu präsentieren – aber wer könnte so ein Projekt umsetzen, noch dazu in kurzer Zeit? Zum Glück stellte sich heraus, dass wir mit unserem Kollegen Ulrich Schlack einen begeisterten und kompetenten Hobbyfilmer an der Schule haben, der sich sofort bereit erklärte, an dem Projekt mitzuwirken. Und so entstanden in kurzer Zeit zwei Drehbücher und schließlich zwei Filme, federführend umgesetzt durch Ulrich Schlack und Marcel Milbich, den Leiter der Videowerkstatt Öhringen, und organisatorisch unterstützt durch Vanessa Schweinfurth vom Schulleitungsteam.
Eine besondere Herausforderung vor allem für den Film „Das HGÖ stellt sich vor“ war, dass komplett während der Schulschließung gedreht werden musste. Die Corona-Regeln waren dabei konsequent einzuhalten, was „den Dreh nicht unbedingt einfacher machte“, erklärt Ulrich Schlack. Dass die Schule im Film dennoch sehr belebt wirke, sei etwa durch den geschickten Einsatz von Kamerawinkeln oder auch durch entsprechende Geräusche erreicht worden, wodurch zum Beispiel der Anschein eines vollen Pausenhofs erzeugt wurde, erläutern die beiden Filmemacher. Zudem seien immer wieder die gleichen Statisten zu sehen, aber nur möglichst wenig von ihnen, verrät Marcel Milbich. So fällt es im Film am Ende gar nicht auf, dass immer wieder die gleichen Personen zu sehen sind.
Den beiden Hauptdarstellern, Anakin Bisserier und Anna Maria Keller, hat der Dreh großen Spaß gemacht, auch wenn Anna Maria überrascht war, wie viel Zeit der Dreh in Anspruch genommen hat. „Insgesamt bestimmt 12 Stunden“, schätzt sie und erklärt: „Manchmal haben wir sogar eine halbe Stunde für eine Szene gebraucht.“ Aber das Ergebnis hat sich gelohnt, und so steht Anakin mit seiner Meinung bestimmt nicht allein da: „Es ist wirklich ein toller Film geworden.“
Noch aufwändiger als der Dreh selbst waren, so Ulrich Schlack, der Auf- und Abbau der Technik, ihr Transport zwischen den Drehorten und das Herrichten der Szene. Ebenfalls viel Zeit beanspruchte der Schnitt im Anschluss an den Dreh.
Aber so zeitintensiv die Projekte auch waren, als Belastung haben die beiden Filmemacher die Arbeit nicht empfunden, im Gegenteil. Beide haben die Zusammenarbeit sehr geschätzt: Marcel Milbich betont, er hatte „durchgehend Spaß“, und für Ulrich Schlack war es besonders reizvoll, mit einer Ausrüstung arbeiten zu können, die Privatpersonen normalerweise nicht zur Verfügung stehe.
Beste Voraussetzungen also für eine weitere Zusammenarbeit?
Der Schulleiter Frank Schuhmacher würde das jedenfalls sehr begrüßen. Er äußert sich beeindruckt über den Film und findet, es ist „den beiden Filmemachern wirklich außergewöhnlich gut gelungen, die ‚Story‘ in bewegte Bilder zu verpacken.“ Die beiden Filme sieht er als Startschuss für weitere Projekte, etwa die Begleitung der Bautätigkeit in bewegten Bildern oder die Vorstellung von Fächern und Arbeitsgemeinschaften am HGÖ.
Britta Hinkelmann
Hier geht es zu den vollständigen Interviews:
Und was sagt der Schulleiter zu den Filmprojekten?
Und für alle, die jetzt Lust aufs Filmen bekommen haben, hier noch Infos von Marcel Milbich zur Videowerkstatt:
Zum Abschluss möchte ich noch auf die Videowerkstatt hinweisen. Wer Interesse hat hinter die Kulissen einer Filmproduktion zu blicken und auch selbst daran zu arbeiten, kann sich gerne melden. Aktuell treffen wir uns jeden Montag digital und arbeiten an einer Reportage zum Thema Videospiele. Grundsätzlich sind alle interessierten Schülerinnen und Schüler herzlich eingeladen. Informationen gibt es auf unserer Webseite:
Gerne stehe ich aber auch direkt für Fragen zur Verfügung.