20. Oktober 2023

Studienfahrt Dolomiten

Elf hochmotivierte Schüler*innen, der „illegal“ mitgenommene Noel, Frau Falke und Herr Englert begaben sich am 24.09.2023 auf die lange und überraschend beschwerliche Reise nach Wolkenstein.

Nach neun Stunden Fahrt, inklusive Stau und Blitzer, kamen wir endlich in unserem Luxuschalet mit Sauna, Badewanne und einer Vielzahl von Outdoorspielgeräten an. Gratis dazu gab es Schwimmbadkarten, Busfahrkarten und täglich drei frische Brötchen für jede/n. 

Drei Tage lang entführte uns Bergführer und Geschichtenerzähler Hansjörg in die wundersame Welt der Dolomiten. Wir kletterten die steilsten Felswände hinauf, ließen uns über diverse Klettersteige führen, überquerten tiefe Schluchten, blickten in atemberaubende Täler hinab, hangelten uns an fingerbreiten Absätzen entlang und sahen die schönsten Gipfelkreuze. Wir genossen einen von Hansjörg in einer Höhle gut versteckten Gipfelschnaps und natürlich die großartige Panoramaaussicht auf 2800 Metern. 

Außerdem entdeckten wir einen smaragdgrünen Bergsee, den nicht nur wir, sondern laut Hansjörg auch die chinesischen Brautpaare vergöttern, da sich die mehr oder weniger schneebedeckten Bergmassive darin spiegeln. 

Unser Bergführer gab uns auch gerne die ein oder andere Lebensweisheit mit auf den Weg. So riet er  zum Beispiel, falls wir auf dem Berg durstig werden sollten, einfach einen kleinen Stein unter die Zunge zu legen. Dieser Stein würde dann den Durst unterdrücken. Aber Achtung, bloß keinen zu großen Stein verwenden, denn daran würde man mit Sicherheit ersticken. Ein Glück, dass alle Schüler*innen täglich heil die Berge hinauf und hinab gekommen sind. 

Bei unseren Anfahrten lief dagegen nicht immer alles glatt. Morgens hieß es immer voller Tatendrang “Let’s go der Hase!”, aber der Hase lief leider nicht immer so wie wir es wollten. Egal ob nun eine Dreiviertelstunde Fahrt direkt auf eine Vollsperrung zu, um anschließend alles wieder zurückzufahren, oder eine wunderschöne Abkürzung mit 24%iger Steigung durchs Niemandsland, wir ließen uns nie die gute Laune verderben. Dann wurden eben einfach rund 25 Umdrehungen im Kreisverkehr gefahren, bis sich unser Bergführer für eine neue Route entschieden hatte.

Auch die Busfahrt nach Bozen gestaltete sich anders als geplant. Wegen einer Baustelle fuhren die Busse nicht an der vorgegeben Haltestelle ab, weswegen wir den Bus verpassten und so die Zeit nutzen konnten, diesen wunderschönen Bericht anzufangen. Schließlich bekamen wir den folgenden Bus, sodass wir uns schon bald in der Stadt des Mannes aus dem Eis befanden. Wir erfuhren alles über Ötzi, durften den realen Körper betrachten und rätseln wer den armen Ötzi wohl hinterhältig ermordet hatte. Anschließend verbrachten wir einen angenehmen Nachmittag in der Innenstadt und ließen den Abend, wie auch die Studienfahrt, zurück in Wolkenstein mit einem gepflegten Pizzaessen ausklingen. 

Jeder Tag war einzigartig und aufregend auf seine ganz eigene Weise. Es wurde einem nie langweilig, denn während all der Abenteuer musste man auch noch gut aufpassen, nicht ermordet zu werden. Wieso das? Nun, jede/r erhielt zu Beginn der Studienfahrt zwei Zettel mit einem Namen und einem Gegenstand, welchen er/sie der Person geben musste, um sie zu „töten“. Es wurden die verrücktesten Pläne geschmiedet, jede/r wollte gewinnen. Aber schlussendlich war niemand so geschickt wie Amrei, sie brachte die meisten um und gewann so das Spiel. 

Die Abende wurden ebenfalls mit diversen Spielen verbracht. Parlament (das rote Sofa), Lügen, Mäxle, Uno, Quartett, Dobble; alles wurde mit größtem Vergnügen gespielt. Auch das ein oder andere knifflige Spiel ist nicht ausgelassen worden. 

Jede/r kam also auf ihre/seine Kosten. Und apropos Kost: Da wir eine riesige Küche hatten, konnten wir jeden Abend die leckersten Gerichte selbst kochen und auch morgens ein vielseitiges Frühstück auftischen. 

Wir hatten also eine Studienfahrt, die sich in jeglicher Hinsicht gelohnt hat.

Abschließen will ich mit einer weiteren Weisheit, die uns Hansjörg mit auf den Weg geben hat. „Jetzt zieht ein bisschen Nebel auf. Aber der Berg ist bei ganz blauem Himmel eh nicht so schön. Das ist wie bei Männern und Frauen, ganz nackt ist einfach nix, ein bisschen was an ist einfach besser!!!“


Eng, Oktober 2023

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